Ökobilanz und CO2-Fußabdruck

Bild: Nick Fewings (Unsplash)
Ökobilanzen und insbesondere CO2-Fußabdrücke sind im Nachhaltigkeitsmanagement in aller Munde. Was aber steckt dahinter? Wie können diese zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? Wir gewähren euch einen Einblick hinter die Kulissen.

Was ist eine Ökobilanz?

Mit einer Ökobilanz (Life Cycle Assessment) werden sämtliche Umweltwirkungen betrachtet, die ein Unternehmen, eine Kommune, eine Organisation, ein Produkt oder eine Dienstleistung jeglicher Art verursacht. Am geläufigsten sind Ökobilanzen für Produkte. Die Umweltwirkungen werden in Wirkungskategorien, wie z.B. Treibhauspotential, Eutrophierung und Versauerung, gemessen.

Was ist ein CO2-Fußabdruck?

Der CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint) betrachtet davon eine Teilmenge, das Treibhauspotential, das in CO2-Äquivalenten gemessen wird.

CO2-Fußabdrücke sind inzwischen als Grundlage für die Kompensation von CO2-Emissionen von Produkten sehr gefragt. Nach der Kompensation werden die Produkte oft als klimaneutral oder CO2-neutral beworben.

Warum ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen?

Die Ökobilanzierung und ihre Teildisziplin des CO2-Fußabdrucks dienen als Herangehensweise, um Produkte, Unternehmen, Organisationen und Dienstleistungen und individuelle Entscheidungen durch die Prozessoptimierung umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu können mithilfe von Bilanzergebnissen die größten und problematischsten Emissionsherde identifiziert werden. Im nächsten Schritt können Anpassungen Emissionseinsparungen herbeiführen.

Häufig werden Ökobilanzen auch zu vergleichenden Zwecken verwendet: Emittiert das neue Produktdesign weniger CO2? Welchen Einfluss hätte eine andere Produktionsstätte mit kürzeren Transportwegen auf die Emissionen im Vergleich zum Status Quo? Das sind lediglich zwei exemplarische Fragestellungen, die veranschaulichen, welch großen Beitrag die Ökobilanzierung im Nachhaltigkeitsmanagement leisten kann.

Modell der PET-Einwegflasche (cradle to grave)

Wie gehen wir für eine Ökobilanz oder einen CO2-Fußabdruck vor?

Für beide Bilanzoptionen werden der gesamte Lebenszyklus (Cradle to Grave) oder einzelne Phasen eines Produktes, eines Unternehmens, einer Organisation etc. modelliert. Dazu wird eingangs festgelegt, welche Lebensphasen oder Bereiche berücksichtigt werden und welche wiederum abgeschnitten werden.
In der Inventurmodellierung finden alle materiellen wie immateriellen Flüsse als Inputs und Outputs Berücksichtigung, die Teil der relevanten Lebensphasen sind. Zur Veranschaulichung eignen sich Wasser und Treibstoff: Während Wasser für die Produktion als Leitungswasser einen Input darstellt, verlässt es die Produktionsstätte als Output in Form von Abwasser. Treibstoff wiederum findet z.B. in der Logistik für den Antrieb von LKWs Verwendung, sodass es als Input in das Modell fließt. Nach der Verbrennung im Motor eines LKWs werden die Abgase und weitere Emissionen wie Wärme als Output an die Umwelt abgegeben.

Nach dem Erstellen einer Inventurmodellierung (Life Cycle Inventory) mithilfe von spezieller Software werden die Ergebnisse der Modellierung in der Wirkungsabschätzung (Life Cycle Impact Assessment) ausgewertet. Dies geschieht anhand der Wirkungskategorien und dazugehöriger Indikatoren. Die Wirkungskategorie Treibhauspotential kann beispielsweise anhand des Indikators Global Warming Potential 100 (GWP100) quantifiziert werden. Die Interpretation (Life Cycle Interpretation) bildet als vorletzter Schritt die Grundlage für die Anwendung (Application) der Ergebnisse.

Wenn du Interesse an einer Ökobilanz oder einem CO2-Fußabdruck hast, buche dich jetzt kostenfrei in Arnes Kalender ein.