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Impact Measurement

Warum und wie sollte ein Unternehmen seine Umweltauswirkungen messen? Diese Frage wird uns häufig von unseren Kund*innen und Gesprächspartner*innen gestellt.

Eine messbare, nachvollziehbare Analyse der eigenen Umweltauswirkungen ist aus mehreren Gründen essenziell.

Zum einen werden sich die Rahmenbedingungen kurz, mittel- und langfristig verändern. Unternehmen – und Privatpersonen- werden mehr als zuvor für die von ihnen verursachten Emissionen finanziell verantwortlich sein werden. Dies sieht man beispielsweise an steigenden Zertifikatspreisen im europäischen Emissionshandelssystem (ETS) und an der unmittelbar bevorstehenden Einführung des CO2-Preises in den bisher nicht bepreisten Sektoren Wärme und Verkehr. Hinzu kommt, dass diese Entwicklungen von der ständigen Kritik unterschiedlicher Expert*innen begleitet werden, dass die Maßnahmen bei weitem nicht hinreichend sind und deutlich strenger ausfallen müssten. Eine Korrektur ist also eher zu schärferen als zu weniger starken Maßnahmen wahrscheinlich.

Neben Preiserhöhungen für umweltschädliche Prozesse und Produkte steht zusätzlich gar das Verbot von bestimmten Produktgruppen wie Einwegplastik unmittelbar bevor. Eine Umstellung der Unternehmenseigenen Prozesse oder Veränderungen der Nachfrage sind ebenfalls möglich, beispielsweise aufgrund der jüngsten Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Auch wenn diese speziellen Regelungen für das eigene Unternehmen möglicherweise nicht relevant sind, könnte sich dies in Zukunft ändern. So steht Im Fokus des europäischen Green New Deals neben der Klimaneutralität bis 2050 der Übergang zu einer kreislauforientierten Wirtschaft, die im Grundsatz alle Wirtschaftssektoren betrifft.

Der andere Faktor neben der Veränderung der Rahmenbedingungen ist die Nachfrage von Verbraucher*innen, aber auch anderen Unternehmen und der öffentlichen Hand.

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass das Thema Nachhaltigkeit mehr als ein kurzfristiger Trend ist. Dies lässt sich beispielsweise anhand von Konsum-Barometern, aber auch anhand des Wahlverhaltens zeigen. Eine Analyse nach Altersgruppen zeigt eine massive Tendenz zur Grünen Partei bei den unter 25-jährigen, während die Union besonders bei über 60-Jährigen beliebt ist. Allein aus demografischer Sicht werden also die für die Grünen identitätsstiftenden Themen wie Klima- und Umweltschutz in Zukunft mehr und nicht weniger Raum einnehmen.

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Produkten oder Prozessen, die in Zukunft durch veränderte Rahmenbedingungen oder Kundeninteressen bedroht sind, hilft, ein Akteur zu bleiben und nicht reagieren zu müssen.

Hier stellen wir drei Methoden dar, mit denen ihr euren Impact, also die Auswirkung eures Handelns auf die Umwelt, messen könnt.

Durch die Analyse der eigenen Prozesse und Produkte im Hinblick auf die Emissionen und Umweltauswirkungen können so frühzeitig Maßnahmen getroffen werden, die diesen Veränderten Rahmen- und Marktbedingungen vorgreifen. Als ein Maß für einen Aspekt der Nachhaltigkeit wird vermehrt in den vergangenen Jahren die Menge emittierten Treibhausgase, also der CO2-Äquivalente (CO2e), genutzt. Die Erstellung eines CO2-Fußabdruckes zur Bestimmung des Status Quo, Identifizierung der größten CO2e-Verursacher und darauf aufbauender Prozessoptimierung kann somit eine solide Grundlage für diesen Themenblock liefern.

In Bezug auf die Emissionen im Allgemeinen liefert eine Analyse der Treibhausgase ein wichtiges, jedoch kein vollständiges Bild. Zusätzliche Umweltauswirkungen wie die Emission von Schadstoffen, dem Wasserverbrauch bzw. Verschmutzung oder dem Verbrauch von (fossilen) Ressourcen können ebenfalls wichtig sein. Dieses gesamte Spektrum der Umweltauswirkungen wird durch eine Ökobilanz, Englisch Life-Cycle-Assessment (LCA) abgebildet.

In diesen beiden Methoden wird eine essentielle Komponente nicht betrachtet: die Kostenseite. Durch eine Materialflusskostenrechnung werden diese beiden Sphären miteinander verbunden, sodass eine ganzheitliche Analyse der Umweltauswirkungen gemeinsam mit der Wirtschaftlichkeit von Prozessen oder ganzen Unternehmen analysiert wird. 

Auf der Basis der genannten Methoden CO2-Fußabdruck, Ökobilanz und Materialflusskostenrechnung lassen sich sich Szenarien für das eigene Unternehmen simulieren und Prozessoptimierungen anstoßen. So bringt ihr euer Unternehmen in die Position, nicht kurzfristig und überrascht auf die Entwicklung der kommenden Jahre und Jahrzehnte reagieren zu müssen – sondern diese mit ausreichender Vorbereitungszeit aktiv mitzugestalten und so Potenziale zu heben. 

Wendet ihr eine dieser drei Methoden an, habt ihr bereits eine solide Grundlage dafür geschaffen, euren Impact zu kennen und diesen darauf aufbauend zu verbessern.